Beiträge aus dem 
aktuellen Schuljahr

 

 

Herr Werdan mit Reptilien und Amphibien am Gymnasium Beilngries

Kürzlich besuchte Herr Werdan das Gymnasium Beilngries. Zweimal im Jahr kommt er erst zu den Schülern der 6. und dann zu denen der 8.Klassen. Artgerechte Tierhaltung von Reptilien und Amphibien sind sein Spezialgebiet. Am Dienstagnachmittag erfreute er die Schüler mit vielen heimischen, aber auch exotischen Tieren. Anfangs erklärte Herr Werdan, wie sich die Wirbeltiere im Laufe der Erdgeschichte entwickelten: da gab es die Fische, aus denen sich die Amphibien bildeten und aus denen wiederum die Reptilien entstanden. Danach teilte sich die Entwicklung und Vögel und Säugetiere entstanden getrennt von einander. Als lebendes Fossil zeigte Herr Werdan das Amphib Axolotl, dessen Leibspeise Regenwürmer sind. Es lebt in einem bestimmten See in Mexiko und ist kurzsichtig. Bei diesem Tier können verschiedene Gliedmaßen und Organe nachwachsen - sehr interessant für die Medizin. Der Axolotl bleibt sein ganzes Leben lang eine Larve, weil er eine Schilddrüsenunterfunktion hat und sieht so aus wie eine riesige Kaulquappe mit Außenkiemen. Deshalb wird er auch manchmal "Wassermonster" genannt. Weitere Amphibien sind die Pfeilgiftfrösche, die in Gefangenschaft ungiftig sind. Ihr Leben verbringen Pfeilgiftfrösche normalerweise im Regenwald, wo sie Springschwänze fressen, durch die sie erst richtig giftig werden. Das Weibchen legt 10 - 15 Eier auf den Waldboden und das Männchen bringt die Kaulquappen pünktlich nach dem Schlüpfen auf seinem Rücken in die Baumwipfel, wo er sie in die Wasser gefüllten Blatttrichter von Bromelien entlässt. Weiter ging`s mit der Klasse der Reptilien: Herr Werdan zeigte eine "richtig süße" junge Ringelnatter. Diese in Deutschland lebende Schlange ist nicht giftig und kann in Gefangenschaft gut bis 1,20 Meter lang werden, in Freiheit bleibt sie zirka 20 cm kleiner. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es strengstens verboten ist, die Tiere zu fangen, denn sie stehen unter Naturschutz. Die Ringelnatter gehört zur Familie der Wassernattern. Also müsste sie eigentlich lange unter Wasser bleiben können,... kann sie auch, nämlich bis zu 20 Minuten, z.B. auf der Jagd nach Fischen und Fröschen. Doch damit noch nicht genug: In kleinen Terrarien mit Wärmflaschen hatte Herr Werdan Aeskulapnatter und Kreuzotter, Hornotter und Königspython mit dabei. Für besondere Kurzweil sorgte auch das Jemen-Chamäleon, bei dem die Krallen zu einer Greifzange geworden sind und dessen Zunge mindestens so lang ist wie sein Körper. Seine Färbung hängt ab vom Untergrund, der Wärmeversorgung und der Stimmung des Tieres. Wütende Tiere neigen allerdings auch dazu zu fauchen, was Herr Werdan auch prompt zu spüren bekam. Der Blauzungenskink hat schließlich, wie sein Name schon sagt, eine blaue Zunge, um Feinde abzuschrecken. Er heisst auch "Sandfisch", weil er im Sand "schwimmt". Wie viele Skinks sind sie lebend gebärend und bekommen drei bis fünf Junge pro Jahr. Bei den Griechischen Landschildkröten haben die Weibchen einen Umfang von 35 cm und die Männchen sind natürlich nur halb so klein. Sie sind ein beliebtes Haustier, das praktisch alles frisst, was sie aber nicht sollten. Bei artgerechter Haltung bekommen die Schildkröten Grünfutter und haben ausreichend Platz. Zu Guter Letzt begeisterte Herr Werdan die Schüler mit einem Tier, das "einem ja direkt leid tun könnte", nämlich einer Königsnatter, die - da sie sehr oft mit giftigen Schlangen verwechselt wird - viel zu oft grundlos erschlagen wird. Deshalb sollen sich alle den Spruch merken: Nur schwarz, hell, rot, bringt den Tod!

Nicole Porschke